Ach Du Schreck Wie Marken-Namen im Netz verwurstet werden – und welcher Name ideal ist

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14. Juni 2023 Autor: Redaktion MarketingScout

Die Mega-Marke Adidas ist die Modemarke mit den meisten Rechtschreibfehlern im Internet (über 500.000 Rechtschreibfehler pro Monat). Dies belegt eine aktuelle Untersuchung der Handelsmanagement-Plattform JOOR. Auf Basis der Erkenntnis, dass zu einem erfolgreichen Unternehmen ein einprägsamer Markenname gehört, nutzte JOOR das Online-Analyse-Tool Ahrefs, um die weltweit am häufigsten falsch geschriebenen Modemarken im Internet zu ermitteln. Das Ergebnis ist erstaunlich.

JOOR fand heraus, dass die deutsche Marke Adidas, eine der weltweit bekanntesten Sportmarken überhaupt, die am häufigsten falsch geschriebene Modemarke im Internet ist, mit durchschnittlich 556.000 Online-Fehlschreibungen pro Monat. Obwohl es sich um Europas größte Sportbekleidungs-Marke handelt, tun sich viele Menschen mit der korrekten Schreibweise schwer. Häufige Suchvarianten, in denen sich der Fehlerteufel eingeschlichen hat, sind "Addidas" (487.000 monatliche Suchen) und "Addias" (48.000 monatliche Suchen).

An zweiter Stelle steht die französische Luxusmarke Chanel mit durchschnittlich 408.700 fehlerhaften Online-Suchen pro Monat. JOOR fand heraus, dass diejenigen, die nach Chanel suchen, oft 'Channel' (402.000 monatliche Suchanfragen) oder 'Chanell' (6.700 monatliche Suchanfragen) schreiben.

An dritter Stelle steht Swarovski mit durchschnittlich 85.300 monatlichen Rechtschreibfehlern. Der österreichische Schmuckriese wurde häufig als 'Swaroski' (61.000 monatliche Suchanfragen) und 'Swarvoski' (16.000 monatliche Suchanfragen) falsch geschrieben.

Die Platzierungen 4 bis 10 sieht man in der Grafik (s.u.).

Angesichts der vielen Fehler, bei einem so wichtigen Thema wie dem Markennamen, haben die Experten von JOOR fünf Tipps für die richtige Namenswahl (mit Blick auf die Modebranche) zusammengestellt.

1. Einzigartigkeit
Die Modebranche ist sehr wettbewerbsintensiv. Wählen Sie einen Markennamen, der unverwechselbar ist und Ihr Unternehmen von der Konkurrenz abhebt. (Dies gilt nicht nur für die Modebranche.)

2. Internationale Wiedererkennbarkeit
Es ist wichtig, die sprachlichen und kulturellen Implikationen eines Markennamens zu berücksichtigen, wenn die Marke international vermarktet werden soll. Der Name muss an verschiedenen Orten, in verschiedenen Sprachen und Kulturen leicht auszusprechen und zu buchstabieren sein, um Verwechslungen und etwaige negative Assoziationen zu vermeiden. Ein einfaches, wiedererkennbares Namenskonzept erleichtert die Kommunikation und führt zu einem größeren Erfolg im globalen Kontext.

3. Visuell ansprechendes Branding
Als Markenverantwortlicher muss man sicherstellen, dass die Marke nicht nur durch die Schrift, sondern auch durch Farben, Symbole und Logos klar kommuniziert wird. Speziell in der Modeindustrie, wie in jedem Kreativbusiness, ist ein ästhetisch ansprechendes Logo besonders wichtig.

4. Kreieren Sie eine Geschichte hinter dem Markennamen
Das "Wer", "Was" und "Warum" seines Unternehmens zu hinterfragen, hilft, den perfekten Markennamen zu finden. Er muss authentisch sein. Wichtig ist ein sympathisches Wording, das sich einprägt und es den Verbrauchern leicht macht, die Marke schnell zu identifizieren.

5. Zukunftsfähigkeit
Wenn das Unternehmen wächst, sollte die Marke, speziell der Markenname und das Logo, mitwachsen können. Jeder Brand Manager muss überlegen, ob der Markenname auch langfristig funktionieren kann. Vermeiden Sie es, einen Namen zu wählen, der sich schnell überholt, weil neue Trends ein bestimmtes Wording veralten lassen.

Gerade der letzte Punkt ist sehr schwer umsetzen, da man nie genau weiß, wohin der Trend geht. Manche Unternehmen helfen sich damit, einen längeren Markennamen, den sie als veraltet empfinden, durch eine Abkürzung zu aktualisieren. Beispiel Weight Watchers. Die Markenverantwortlichen kürzten 2018 ihre sehr bekannte Markenbezeichnung durch ein nüchternes "WW" ab. Der Begriff "Weight" erschien ihnen nicht mehr zeitgemäß. Die Marke will sich künftig weniger im Bereich "Gewichtsreduktion", sondern mehr im Bereich "Wellness" positionieren.

Andere Marken wählen einen Namen, der per se gar nichts aussagt, sondern im Hinblick auf das Wortbild und den Wortklang optimiert wurde. Auch hier lauern Fallstricke, gerade für internationale Brands. Denn was in Deutschland schön klingt, kann in anderen Sprachen zum Zungenbrecher oder Lacher werden. Nicht umsonst kosten solide Markenentwicklungen kleine Vermögen, weil man so viele Aspekte berücksichtigen und zahlreiche rechtliche, soziale, kulturelle und sprachliche Fallstricke abklopfen muss.

Selbst ins Englische übersetzte Bezeichnungen, die per se modern(er) wirken und international eigentlich gut verstanden werden, sind vorm Fehlerteufel nicht geschützt. Auch hier gibt es oft Unsicherheiten bezüglich der richtigen Schreibweise und Aussprache. Wie unten stehende Grafik zeigt, ist man jedoch nie alleine betroffen. Die größten Brands teilen das gleiche Schicksal.

Und dies sind die Top 10 der am häufigsten falsch geschriebenen Mode-Marken im Internet (Grafik / Quelle: https://www.joor.com/ Stand: Juni 2023)

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