Künstliche Intelligenz wird in der Kreativbranche als Fluch und Segen zugleich gehandelt. Das Thema ist ein Dauerbrenner. Doch wie ist es um die Akzeptanz und die Nutzung von KI-Technologien bei den Verbrauchern im internationalen Vergleich bestellt? Welche Befürchtungen gibt es und wie gestalten sich die konkreten Erwartungen an KI-Tools in puncto Alltagsnutzen? Antworten auf diese, auch für die Marketingplanung 2024 interessanten Fragen liefert eine aktuelle Studie von Publicis Sapient.
Im Rahmen der Guide to Next-Reports 2024 liefert das Beratungs-Unternehmen Publicis Sapient einen Ausblick auf die wichtigsten Themen der digitalen Business Transformation für das kommende Jahr. Die begleitende GenAI-Studie ("Are Consumers Ready for Generative AI?") analysiert die Chancen und Herausforderungen für generative KI-Tools im privaten und beruflichen Einsatzbereich.
Für die internationale Erhebung wurden knapp 11.000 Verbraucher aus Deutschland, Frankreich, Dänemark, Großbritannien, den USA, Australien und Thailand zu ihrem Wissensstand, Nutzungsverhalten und Interesse an KI-Technologien befragt.
Hier sind die wichtigsten Ergebnisse:
Bekanntheit und Nutzung von generativen KI-Technologien
Laut der Publicis Sapient Studie zur Bekanntheit und Nutzung von generativen KI-Technologien hat im internationalen Vergleich die Mehrheit der Verbraucher (78 %) bereits von generativer KI gehört, aber weniger als ein Drittel (30 %) haben sie schon genutzt.
Deutschland liegt mit einem Anteil von 28 Prozent derer, die generative KI bereits privat oder beruflich eingesetzt haben, im internationalen Mittelfeld. Die Mehrheit der Deutschen (54 %) hat von generativer KI gehört, sie aber noch nicht genutzt. Verbraucher im Großbritannien nutzen am seltensten generative KI-Tools für private oder berufliche Zwecke (nur 22 %), während Verbraucher in Australien (38 %) und Thailand (35 %) dies am häufigsten tun.
Jüngere Generationen sind KI-affiner: Mehr als die Hälfte (54 %) der Generation Z und 43 % der Millennials haben generative KI-Tools entweder privat oder beruflich genutzt, verglichen mit nur 23 % der Generation X und 10 % der Babyboomer.
Erwartete (positive und negative) Auswirkungen von KI
Mehr als ein Drittel der Befragten (Global 37 %, DE 34 %), die generative KI bereits ausprobiert haben, glauben, dass sie sich insgesamt positiv auswirken wird und zu Innovationen und besseren Nutzer-Erfahrungen führen kann. Bei den Nichtnutzern, die mit der Technologie nicht vertraut sind, sind es weltweit nur 12 % (DE 10 %). Die Mehrheit der Befragten (Global 54 %, DE 52 %) glaubt, dass die neue Technologie sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Gesellschaft haben wird. In Deutschland ist fast ein Drittel der Befragten (30 %) pessimistisch und erwartet negative Auswirkungen, die zu erheblichen gesellschaftlichen Problemen führen könnten.
Über alle Regionen und demografischen Gruppen hinweg befürchtet die Mehrheit, dass generative KI zu einem Verlust zwischenmenschlicher Beziehungen (Global 58 %, DE 59 %), mangelndem Datenschutz (Global 53 %, DE 47 %) und einer Zunahme von Fehlinformationen (Global 53 %, DE 47 %) führen wird. Nur 21 % der Verbraucher vertrauen den Ergebnissen generativer KI-Werkzeuge. In Deutschland ist das Vertrauen noch geringer (17 %).
Die Verbraucher sind auch besorgt über die Auswirkungen der generativen KI auf ihre Arbeitsplätze. Vor allem die Angst vor Jobverlust ist weit verbreitet: Viele Verbraucher, vor allem diejenigen, die mit generativer KI nicht vertraut sind, glauben, dass sich generative KI negativ auf die Zukunft der Arbeit auswirken wird. Fast die Hälfte der Verbraucher (Global 42 %, DE 40 %) ist besorgt, dass generative KI für sie selbst und/oder andere zum Verlust des Arbeitsplatzes führen wird.
Positivere Stimmung gibt es bei den Jüngeren: 34 % der Gen Z glauben, dass sich generative KI positiv auf ihre Karriere auswirken wird. Im Vergleich dazu sind nur 6 % der Babyboomer und 18 % der Generation X dieser Meinung.
Anforderungen der Verbraucher bezüglich des konkreten Alltagsnutzens von KI
Fast die Hälfte (43 %) der Nutzer von generativer KI erwartet, dass Unternehmen die neue Technologie in Zukunft einsetzen, um das Kundenerlebnis, etwa beim der Nutzung digitaler Medien oder Shoppingangebote, insgesamt zu verbessern. Am meisten begeistern sich die Nutzer von GenAI dafür, durch die neue Technologie schnellere und präzisere Suchergebnisse (Global 27 %, DE 26 %) sowie Echtzeit-Preisvergleiche und -Angebote (Global 27 %, DE 27 %) zu erhalten.
Einer der beliebtesten Anwendungsfälle für generative KI sind Chat-Assistenten. Fast die Hälfte (45 %) der Nutzer generativer KI würde mit hoher oder sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine konversationelle Anwendung für die Buchung von Reisen und Hotels nutzen. 40 % der GenAI-Nutzer und 25 % der Befragten insgesamt würden einen konversationellen KI-Einkaufsassistenten für verschiedene Waren und Dienstleistungen in Betracht ziehen.
Der beliebteste Anwendungsfall für Conversational Shopping ist Reisen, einschließlich der Suche nach Reisezielen und Unterkünften. Am wenigsten gefragt ist der Einsatz beim Erwerb von Finanzprodukten wie Kreditkarten und Krediten. Jüngere Generationen sind am ehesten bereit, generative, konversationelle KI-Einkaufsassistenten zu nutzen. Männer sind laut der Studie eher daran interessiert als Frauen.
Die Guide to Next-Reports 2024, u.a. zum Thema Generative AI, sind kostenlos auf der Publicis Sapient GuideToNext Website erhältlich.
Bild: Infografik aus dem GenAI Report 2024 von Publicis Sapient

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