Laut der Studie "German Entertainment & Media Outlook 2025-2029" (GEMO) von PwC Deutschland wird die Unterhaltungs- und Medienbranche bis 2029 um durchschnittlich 2,5 % pro Jahr wachsen und ein Volumen von 126,1 Milliarden Euro erreichen. Onlinewerbung und Videostreaming sind dabei die wichtigsten Erfolgstreiber. Aber auch Live-Entertainmet sorgt für einen signifikanten Zuwachs. Hier gibt es die Ergebnisse des GEMO Reports im Detail.
Nach den Pandemiejahren erzielte die Entertainment- und Medienbranche in Deutschland in 2024 einen Umsatz von 111,6 Milliarden Euro. Sie ist damit hinter den USA, China, Japan und UK weltweit die fünftgrößte Unterhaltungsindustrie. Bis 2029 wird der Markt um durchschnittlich 2,5 % pro Jahr wachsen und ein Volumen von 126,1 Milliarden Euro erreichen. Wesentliche Erfolgstreiber sind vor allem digitale Segmente wie Onlinewerbung und Videostreaming.
Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland hat ihren "German Entertainment & Media Outlook 2025-2029" (kurz: GEMO) vorgelegt. Ausgehend vom (Vergleichs-) Jahr 2024 werden bis 2029 gute Wachstumsaussichten prognostiziert – zumindest für einige Segmente.
Video-Streaming wächst am schnellsten
Sieben von elf untersuchten Segmenten der Medien- und Unterhaltungsbranche verzeichneten 2024 eine positive Wachstumsrate. Das größte Wachstum ging mit 18,0 % vom Bereich Internetvideo aus. Streaming-Abos sind der bedeutendste Umsatztreiber, werbefinanzierte Video-on-Demand-Angebote legten sogar um 37 % zu. Bis 2029 wächst Internetvideo den Prognosen zufolge jedes Jahr im Durchschnitt um 7,9 %. Es ist damit hinter Virtual Reality (VR) & Augmented Reality (AR) der am zweitschnellsten wachsende Bereich.
Die vier Segmente "Bücher, Zeitungen, Zeitschriften", "Fernsehen, TV-Werbung", "Kino" sowie "Videospiele, E-Sport" waren 2024 rückläufig. Der Rückgang der Kino-Umsätze um 4,9 % ist unter anderem auf die Streiks in Hollywood zurückzuführen. Bis 2029 wird in diesem Segment jedoch ein jährliches positives Wachstum von durchschnittlich 4,7 % erwartet. Auch Videospiele und E-Sports erlebten laut der Studie in 2024 nur einen kurzen Dämpfer (nach dem sehr starken Vorjahr 2023, in dem die PlayStation 5 breit verfügbar wurde). Schon für 2025 rechnet die Studie mit einem Wachstumsschub von 5,8 %.
Mehr Umsatz mit Onlinewerbung als mit Büchern, Zeitungen und Zeitschriften
Ein besonders starkes Wachstum zeigten 2024 die Werbeerlöse. Sie stiegen um respektable 9,4 % auf 33,3 Milliarden Euro und überstiegen damit sogar erstmals die Connectivity-Umsätze. Ein Sondereffekt war die Austragung der UEFA EURO 2024 in Deutschland. Sie hatte einen spürbaren Einfluss auf die Werbeausgaben im öffentlichen Raum: Die Außenwerbung legte um stolze 16,7 % zu und erreichte ein Volumen von 1,5 Milliarden Euro.
Den größten Anteil am starken Werbemarkt – heute und in Zukunft – hat laut der Studie die Online-Werbung. Sie stieg 2024 um 14,7 % auf 19,4 Milliarden Euro. Damit macht sie nicht nur 24,6 % des Gesamtmarkts (ohne die Umsätze aus Connectivity) aus, sondern überholte erstmals auch die Erlöse aus dem Verkauf von Büchern, Zeitungen und Zeitschriften.
Ein aufsteigender Erfolgstreiber der Medienbranche ist zudem "Retail Media": Marktplätze wie Amazon, Otto und Zalando nutzen ihre Plattformen, um gezielte Werbemöglichkeiten zu bieten und Werbung direkt am Point-of-Sale zu platzieren.
KI befeuert die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und innovativer Formate
Um dem Wandel der Medienbranche zu begegnen und neue Wege der Wertschöpfung zu erschließen, passen Unternehmen ihre Strategien an und setzen zunehmend auf neue digitale Geschäftsmodelle und innovative Formate – vom Virtual-Reality-Konzert bis zum KI-generierten Podcast. Zu den am schnellsten wachsenden Formaten im Werbebereich gehören laut der Studie Video-In-Stream-Werbung und Out-Stream-Videowerbung im Bereich der sozialen Netzwerke.
Werner Ballhaus, Leiter des Bereichs Technologie, Medien und Telekommunikation bei PwC Deutschland und verantwortlicher Studienautor, sagt: "Die Entertainment- und Medienbranche ist ein heterogener und dynamischer Markt. Einige Segmente wachsen zweistellig, andere stehen unter Konsolidierungsdruck. Trotz struktureller Veränderungen – sei es durch verändertes Konsumverhalten, den Übergang zu digitalen Geschäftsmodellen oder neue Technologien wie KI – beweist die Branche eindrucksvoll ihre Wandlungsfähigkeit und liegt auf Wachstumskurs."
Ballhaus weiter: "Auch wenn heute noch die Umsätze aus klassischen nicht-digitalen Bereichen überwiegen, werden sie in einigen Segmenten immer deutlicher zu Auslaufprodukten. Der Innovationsdruck steigt. Vor allem künstliche Intelligenz ist ein zunehmend wichtiger Hebel für Effizienz, Personalisierung und Innovation entlang der gesamten Wertschöpfungskette."
Doch trotz des klaren Digitaltrends bleibt der Wunsch nach realen gemeinschaftlichen Erlebnissen bei den Menschen ungebrochen. So erlebt die Live-Unterhaltungsbranche nach den pandemiebedingten Einschränkungen eine Renaissance. Gemäß der Prognose werden bis 2029 die Erlöse im Live-Unterhaltungsmarkt voraussichtlich durchschnittlich jährlich um 1,9 % auf 8,1 Milliarden Euro steigen. Die Eventbranche wird’s freuen.
Die komplette Studie gibt es (gegen Angabe von Kontaktdaten) auf der PwC GEMO Website.
Titelbild: Cover-Motiv der PwC GEMO Studie 2025, German Entertainment & Media Outlook 2025-2029 (Bildquelle: PwC Deutschland)

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Zusammenfassung: Positive Aussichten für die Medien-, Unterhaltungs- und Eventbranche in Deutschland. Die aktuelle GEMO Studie von PwC prognostiziert ein Wachstum im Bereich Medien & Entertainment von 2,5 % pro Jahr bis 2029. Wesentliche Erfolgstreiber sind Onlinewerbung und Videostreaming, so die Einschätzung der Expert:innen. Der Live-Unterhaltungsmarkt soll um 1,9% pro Jahr bis 2029 wachsen.
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