Noch immer, oder immer wieder, werden die Vor- und Nachteile von Künstlicher Intelligenz im Job diskutiert. Fakt ist: Eine Vielzahl der in Deutschland beschäftigten "Schreibtisch-Worker" kennen KI-Tools wie ChatGPT oder Google Translate und haben diese auch bereits eingesetzt. Der Digital-Dienstleister Macaw hat nun die Ergebnisse einer Umfrage vorgelegt, welche den Status quo und die verschiedenen Aspekte der KI-Nutzung im Arbeitsalltag tiefer beleuchten.
Laut der aktuellen KI-Studie des Digital-Dienstleisters Macaw sind bereits 77 Prozent der Befragten mit der Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) im Arbeitsalltag vertraut. Die Studie zur Gewinnung von Insights basiert auf einer Umfrage von 212 Personen aus den administrativen Bereichen IT, Finanzen, Logistik, der Wissenschaft und dem öffentlichen Sektor. Für die Mehrheit der Befragten sind KI-Tools ein wahrer Effizienz-Booster im Job. KI-Tools führen laut der Befragten zu einem höheren Arbeitsoutput, verbessern die Arbeitsprozesse und sorgen für ein kreativeres Arbeitsumfeld. Aber es gibt auch Herausforderungen.
Ein Großteil der Befragten bestätigte zunächst einmal, dass der Arbeitgeber die berufliche Nutzung von KI-Tools erlaubt (64 Prozent), die Belegschaft über entsprechende Tools informiert (55 Prozent) und auch bereits Richtlinien für die Verwendung der Tools festgelegt hat (50 Prozent).
Zu den am häufigsten genutzten Tools gehören Übersetzungs-Dienste wie Google Translate (77 Prozent), intelligente Chatbots wie ChatGPT (56 Prozent) und Lösungen zur Grammatikprüfung bei Texten wie Grammerly (30 Prozent). Tools zur Erstellung von Content, Bildern und Videos sowie zur 3D-Modellierung werden von jedem vierten Befragten eingesetzt.
Die genderspezifischen Unterschiede bezüglich der KI-Nutzung sind minimal. Nur das Bildgenerierungstool Midjourney (12 Prozentpunkte Differenz) sowie ChatGPT (9 Prozentpunkte Differenz) werden häufiger von männlichen als von weiblichen und diversen Berufstätigen genutzt.
Die Unternehmensgröße fällt laut der Umfrage eher ins Gewicht. Mit steigender Unternehmensgröße nimmt der Einsatz von KI-Tools zu. So ist beispielsweise ChatGPT bei Mitarbeitenden von kleinen und mittelgroßen Unternehmen mehr als doppelt so häufig im Einsatz wie bei Kleinstunternehmen (64 Prozent zu 25 Prozent).
Zudem zeigen sich deutliche Altersunterschiede, was die Nutzung von KI-Tools angeht. Je jünger die Befragten sind, umso häufiger geben sie an, KI-Tools in ihrem Arbeitsalltag zu verwenden. Besonders signifikant zeigt sich dies bei den 22- bis 29-Jährigen, die durchschnittlich mehr als dreimal so häufig KI-Tools nutzen wie die über 50-Jährigen. (Beispiele: Nutzung der Grammatik-KI Grammerly: 55 zu 4 Prozent; Bard-Nutzung: 32 zu 10 Prozent).
Die Umfrageergebnisse zeigen ferner, dass die Auswirkungen von KI auf den Arbeitsalltag als überwiegend positiv empfunden werden. Die Befragten bestätigten, dass sich durch den Einsatz von KI-Tools die Quantität (54 Prozent), die Qualität (51 Prozent) und der Zeitaufwand (62 Prozent) für die Erbringung der Arbeitsleistung verändert haben. Nur jeder Fünfte gab an, dass KI-Tools keinen Einfluss auf den Umgang (20 Prozent), das Sammeln (17 Prozent) und die Nutzung von Informationen haben. Für die Mehrheit der Befragten verbessert KI auch das kreative Potential des Arbeitsumfelds.
Allerdings sind mit dem KI-Einsatz auch neue Herausforderungen verbunden. So werden die Genauigkeit und Transparenz des durch künstliche Intelligenz generierten Outputs häufig angezweifelt. 47 Prozent der Befragten sehen es als Nachteil an, dass die Qualität der Informationen nicht verlässlich beurteilt werden kann. 46 Prozent monieren, dass die Quellen, auf denen die KI-generierten Inhalte basieren, nicht bekannt sind. Nur 9 Prozent geben an, dass sie Informationen von Chatbots wie CHatGPT immer für die Wahrheit halten. 45 Prozent sehen bei KI-Modellen ferner das Problem, dass die erzeugten Antworten stark von der Art und Qualität der Eingabedaten abhängen. Fast jeder Dritte äußerte zudem ethische Bedenken und ist ferner unsicher, ob die KI-Systeme stets gesetzeskonform sind.
David Hefendehl, Business Consultant bei Macaw, kommentiert: "Die Ergebnisse der Umfrage decken sich eindeutig mit den Erfahrungen, die wir bei unseren Kunden gemacht haben. KI ist Teil des Unternehmensalltags geworden und ermöglicht eine echte Verbesserung der Arbeitsprozesse und der Produktivität. Es zeigt sich aber auch, dass es Zweifel an der Qualität und Transparenz der von KI generierten Informationen gibt. Diese Zweifel lassen sich aus dem Weg räumen, wenn Unternehmen Chatbots einsetzen, die für ihre Zwecke entwickelt und mit unternehmensinternen Daten trainiert wurden."
Weitere Informationen und die komplette Infografik zur Macaw KI-Studie 2023 gibt es auf der Macaw Website.
Titelbild: Infografik (Teilgrafik) aus der Macaw-Studie zum Thema KI (Quelle: Macaw)
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