Inriver hat eine internationalen Studie veröffentlicht, in der auch 2.000 deutsche Online-Shopper zu ihrem Einkaufsverhalten und ihren Shopping-Präferenzen befragt wurden. Die Inflation in Deutschland und der daraus resultierende finanzielle Druck auf die Konsument*innen führt dazu, dass diese besonders gründlich recherchieren, bevor sie kaufen. 94 Prozent der Befragten geben an, dass sie mehr als eine Quelle nutzen, um sich über ein Produkt zu informieren.
Eine neue Studie von inriver, Spezialist für Product Information Management (PIM) Lösungen, bestätigt, dass 83 Prozent der Deutschen akkurate Produktbeschreibungen als Kaufentscheidungshilfe für sehr wichtig halten. Zudem recherchieren die Online Shopper zunehmend gründlicher vor einem Kauf, 86 Prozent haben aufgrund lückenhafter Informationen bereits von Einkäufen abgesehen. Laut den Ergebnissen der Studie "Inside the Mind of an Online Shopper", die inriver in diesem Jahr zum zweiten Mal in Folge durchgeführt hat, sollten sich Retailer also in der bevorstehenden (Weihnachts- / Winter-) Shopping-Saison auf besonders kritische und preisbewusste Konsument*innen einstellen.
88 Prozent der Verbraucher geben an, immer (24 Prozent) oder manchmal (64 Prozent) nach weiteren Produktinformationen zu suchen, selbst wenn eine Website bereits alle nötigen Angaben bereitstellt. Trotz der wirtschaftlichen Lage, ist der Hälfte der befragten Verbraucher (50 Prozent) auch das Thema Nachhaltigkeit immer noch sehr wichtig. Sie suchen aktiv nach Produkten, die ihren ökologischen Erwartungen entsprechen.
Für die Mehrheit der Befragten (56 Prozent) sind in puncto Informationsrecherchen Online-Marktplätze wie Amazon und Ebay die erste Anlaufstelle. Populäre Suchmaschinen wie Google folgen mit 23 Prozent. Nur fünf Prozent informieren sich vor dem Kauf auf der entsprechenden Anbieter- oder Marken-Website. Dabei legen sie sehr viel Wert auf den Informationsgehalt der Produktbeschreibungen. Sollten die Informationen auf einer Website lückenhaft sein oder sogar fehlen, machen sich 51 Prozent der Verbraucher zumindest manchmal, 43 Prozent hingegen jedes Mal auf anderen Seiten auf die Suche nach Antworten.
Schlechte, nicht aussagekräftige Produktbeschreibungen führen bei den Verbraucher*innen zu negativen Emotionen. Jeweils 32 Prozent der Befragten sind verärgert oder frustriert, wenn sie die gesuchten Informationen nicht erhalten. 54 Prozent spielen dann sogar mit dem Gedanken, auf andere Plattformen zu wechseln.
Neben den Beschreibungen achten die Verbraucher*innen in Zeiten von immensen Lieferschwierigkeiten ebenfalls vermehrt auf die Verfügbarkeit und Lieferzeit des Produkts ihrer Wahl und machen davon ihre Kaufentscheidung abhängig. Ist das gewünschte Produkt nicht mehr von ihrer Wunschmarke erhältlich, würden sich 57 Prozent dazu entscheiden, ein ähnliches Produkt bei einer anderen Marke zu erwerben.
Unnötige Retouren sind für die Online-Shopper ebenfalls ärgerlich. Ein Großteil der Befragten (45 Prozent) gibt an, dass sie Waren zurücksenden mussten, weil sie nicht der Beschreibung auf der Website entsprachen. Dies kann das Vertrauen der Kunden in eine Marke empfindlich stören, was dazu führt, dass sie beim nächsten Einkauf einen anderen Anbieter wählen.
Worauf achten die Verbraucher*innen besonders, wenn es um Produktinformationen geht? Geschriebene Produkttexte gewinnen in diesem Kontext immer mehr an Bedeutung: 40 Prozent der Befragten vertrauen auf Informationen in Textform – sechs Prozent mehr als im letzten Jahr. 25 Prozent ziehen hingegen lieber Reviews und Bewertungen anderer Kunden zurate. Die wenigsten tätigen einen Kauf auf Grundlage eines Bildes (22 Prozent; letztes Jahr: 27 Prozent) oder eines Videos (12 Prozent; letztes Jahr 13 Prozent). Neben den herkömmlichen Informationen wie Größen, Dimensionen, und Farben erwartet mittlerweile die Hälfte der Befragten (50 Prozent) zusätzliche Informationen hinsichtlich Nachhaltigkeit und ökologischer Standards.
Niels Stenfeldt, CEO bei inriver, kommentiert die Studien-Ergebnisse: "Inflation, Lebenshaltungskosten und steigende Energiepreise beeinflussen das Kaufverhalten von Verbrauchern mittlerweile enorm. Viele sind gezwungen, bewusster mit ihren Online-Ausgaben umzugehen und nach den besten Angeboten Ausschau zu halten. Hinzu kommt, dass die bevorstehenden Aktions- und Feiertage Verbraucher unter zusätzlichen Druck setzen, passende Produkte und Geschenke für wenig Geld zu finden. Für eine solide Entscheidungsgrundlage lesen sie sich Produktbeschreibungen durch, um herauszufinden, ob das jeweilige Produkt auch zu ihnen passt und es ihren Anforderungen entspricht. Heute ist es für Brands also wichtiger denn je, ihren Kunden sämtliche Informationen zu liefern, die sie dafür brauchen – und das nicht nur, um sie als Vorbereitung auf die Festtage zu entlasten. Akkurate Produktinformationen sichern Markenherstellern zudem das langfristige Vertrauen ihrer Kunden und steigern folglich den eigenen Umsatz."
Zur Studie:
Die internationale Verbraucherumfrage wurde von inriver in Auftrag gegeben und durch OnePoll vom 21. bis 24. Juni 2022 durchgeführt. An der Erhebung haben insgesamt 6.000 Online Shopper aus Deutschland (2.000), Großbritannien und den USA teilgenommen.
Titelbild: Screenshot (05.10.2022) der Website zur Studie "Was Online-Shopper wirklich denken 2022/23" von inriver (Quelle: inriver.com; inriver Report Was Online-Shopper wirklich denken)
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