Verbraucher Studie Ethische Lieferketten entscheiden immer stärker über Markenwahl

5. Oktober 2021 Autor: Redaktion MarketingScout

OpenText, Spezialist für Information Management, hat heute die Ergebnisse einer global angelegten Verbraucherstudie veröffentlicht, die zeigt, dass die Mehrheit der Verbraucher in Deutschland (81 Prozent) großen Wert auf Produkt legt, die aus ethischen und nachhaltigen Produktionsprozessen stammen.

Laut der OpenText Umfrage möchte knapp drei Viertel (74 Prozent) der 2.000 Befragten wissen, wo und wie die Produkte, die sie kaufen, bzw. deren Einzelteile, ursprünglich hergestellt wurden. Diese Informationen können ihre Kaufentscheidung signifikant beeinflussen.

Um ethische Produkte zu erhalten, würde die Mehrheit der Befragten (81 Prozent) sogar Komfort-Faktoren wie z.B. eine schnelle Lieferung aufgeben. Darüber hinaus würden 78 Prozent der Befragten mehr Geld für den Kauf ethisch unbedenklicher Produkte ausgeben: Ein Viertel (25 Prozent) der Befragten würde bis zu zehn Prozent mehr zahlen. Ein Drittel (33 Prozent) wäre dagegen bereit, 25 bis 50 Prozent mehr zu zahlen.

Aus Sicht der Verbraucher liegt die Verantwortung über die ethische Beschaffung von Produkten bei den Unternehmen selbst. So geben 63 Prozent der Befragten an, dass Unternehmen sicherstellen müssen, dass ihre Lieferanten einem festgelegten ethischen Verhaltenskodex nachkommen. 47 Prozent beurteilen Unternehmen nämlich nicht nur aufgrund ihres Handelns und Verhaltens, sondern auch aufgrund der Vorgehensweisen ihrer Lieferanten. Drei von fünf Befragten (59 Prozent) sind der Meinung, dass Unternehmen, die nicht nachvollziehen können, woher ihre Waren stammen, und die nicht wissen, ob ihre Lieferanten ihre Waren auf ethische Weise beziehen, ihre Lieferkette überdenken sollten.

Laut der Studie würde zudem fast die Hälfte (47 Prozent) der deutschen Verbraucher nie wieder bei einer Marke kaufen, wenn diese beschuldigt wird, mit unethischen Lieferanten zusammenzuarbeiten. Stattdessen würden sie nach einer alternativen Marke suchen, die sich für eine verantwortungsvolle Beschaffung einsetzt. Zur besseren Beurteilung von Marken und Produkten wünscht sich die Mehrheit der Verbraucher (81 Prozent), dass Online Retailer klar hervorheben, ob ihre Produkte ethischen Anforderungen entsprechen. Um die Etablierung dieser Standards zu fördern, müssen Regierungen ihrer Meinung nach einspringen und Vorschriften definieren, um Unternehmen stärker in die Pflicht zu nehmen (60 Prozent).

Laut André von de Finn, Regional Vice President Sales DACH bei OpenText, liegt der Schlüssel zu einer ethischen Lieferkette vor allem im (verbesserten) Zugang zu Daten und Informationen. Tools wie die OpenText Business Network Cloud würden Unternehmen die Möglichkeit bieten, ihre Daten in Echtzeit zu vernetzen und zu verwalten und dabei klare Einblicke in die Leistung, die Praktiken und die Zertifizierungen ihrer Partner zu erhalten. Dies erleichterte den Aufbau und den Betrieb einer ethischen Lieferkette, so von de Finn.

Auch vor der COVID-19-Pandemie haben die meisten Verbraucher bewusst eingekauft: Beim Kauf von zum Beispiel Kleidung, elektrischen Geräten oder Nahrungsmitteln bevorzugten 74 Prozent der deutschen Verbraucher jene Anbieter, die offenkundig eine Ethical-Sourcing-Strategie verfolgen. Trotz der Beschränkungen und der daraus folgenden eingeschränkten Auswahl an Waren, behielten 58 Prozent der Befragten dieses Kaufverhalten während der Pandemie bei. 41 Prozent geben sogar an, dass sie sich durch die Krisenereignisse noch bewusster darüber sind, wo sie einkaufen und welchen ethischen, sozialen und umweltrelevanten Einfluss ihre Käufe haben. Daher plant die Mehrheit der Befragten (81 Prozent), überwiegend bei Unternehmen mit einer starken Ethical-Sourcing-Strategie einzukaufen, sobald sich das Leben nach der Pandemie normalisiert hat.

Zur Methodik:
Die globale Verbraucherstudie wurde von OpenText in Auftrag gegeben und im April 2021 von 3Gem durchgeführt. An der Erhebung haben insgesamt 27.000 Verbraucher aus zwölf Ländern teilgenommen: Deutschland (mit 2.000 Teilnehmern), UK, Frankreich, Spanien, Italien, Indien, Singapur, Japan, Australien, USA, Kanada und Brasilien.

Titelbild:
André von de Finn, Regional Vice President Sales DACH bei OpenText

Verwandte Themen:
CSR, Corporate Social Responsibility, Beschaffung, Produktion, Lieferketten, ethische Produkte, Ethical-Sourcing-Strategie, OpenText, Information Management

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