Am 1. Dezember 2024 ist der erste Advent – wer jetzt noch keinen Adventskalender hat, sollte sich zügig auf die Suche begeben. Denn viele Marken haben den Adventskalender als Marketing-Tool entdeckt und legen sich mit kreativen Varianten jenseits der Schoko-Klassiker ins Zeug, um sich mindestens 24 Tage lang die Top-Platzierung in den Küchen und Wohnzimmern der Verbraucher:innen zu erobern. Oft übersteigt der Warenwert des Kalenderinhalts den Kaufpreis deutlich. Dies zeigt eine Trend-Analyse von Deutschlands größtem Adventskalender-Portal Mein-Adventskalender.de.
Markus Land, Gründer von Mein-Adventskalender.de, hat mit seinem Team die Adventskalender-Trends 2024 analysiert. Dabei zeigt sich: Der Markt ist groß und immer mehr Marken jenseits des klassischen Süßwaren-Geschäfts bringen ihren eigenen Adventskalender heraus. Auch Influencer und VIPs schließen sich dem Trend an und launchen ihre eigenen Adventskalender, zwecks Community-Pflege und als neues Businessmodell.
Bereits seit 2019 gibt es zum Beispiel einen Adventskalender von Pamela Reif. Mittlerweile haben u.a. auch Sally, Barbara Schöneberger, Lena Gercke, Paluten, Icrimax, Adorable Caro, Carmushka und Daniela Katzenberger ihre eigenen Varianten auf den Markt gebracht.
Adventskalender mit Einkaufsgutscheinen und Gewinnspielen gibt es z.B. von IKEA, Aldi oder C&A. Just Spices setzt in diesem Jahr ebenfalls auf einen gebrandeten Kalender, mit dem man einen Jahresvorrat an Gewürzen gewinnen kann.
Auch vor der Gaming-Szene macht die Adventskalender-Lust keinen Halt. Die Kalender von PlayStation, Nintendo Switch und Minecraft sind beliebt. Marken, die Gaming-Zubehör oder spezielle Getränke für Gamer anbieten, z.B. LevelUp oder Holy, haben ebenfalls eigene Adventskalender auf den Markt gebracht.
Die Lego-Alternative Bluebrixx konnte mit ihrem Adventskalender in 2024 bei den Verbrauchern punkten. Genau wie der Werkzeuganbieter Makita, der mit seinem Kalender bei der durchaus großen Fangemeinde für Begeisterung sorgte. Der Makita Adventskalender soll zur Zeit nur noch auf einzelnen Online-Marktplätzen erhältlich sein, deutlich teurer im Vergleich zum Originalpreis.
Ganz im Zuge des aktuellen Zeitgeistes, soll es mittlerweile auch Hanf-Adventskalender geben, ferner sind Raunacht-Adventskalender mit "Ritualen" auf dem Markt. Perfekt für alle, die an die Magie der 12 Nächte zwischen Weihnachten und dem 6. Januar glauben.
Trotz der vielen neuen Adventskalender-Angebote erklärt Markus Land, Chef von Mein-Adventskalender.de, dass der Markt insgesamt nicht weiter wächst: "Nach meiner Einschätzung stagniert der Adventskalender-Markt. Indizien dafür sind u.a. ein leicht rückläufiges Suchvolumen auf Google in den letzten Jahren, aber auch Gespräche mit Markteilnehmern. Hatte der IKEA-Adventskalender 2020 noch eine Auflage von über 1,2 Millionen, sind es im Jahr 2024 nur noch rund 380.000 Exemplare. Gleichzeitig drängen immer mehr Marken in den Markt, darunter Makita, Red Bull, diverse Influencer und Marken wie LevelUp oder Holy. Der Markt wird dadurch umkämpfter, aber nicht zwangsläufig größer."
Was den Warenwert mancher Adventskalender angeht, so kann man je nach Branche durchaus ein Schnäppchen machen. Generell sei das Preis-Leistungsverhältnis bei Beauty-Adventskalender besonders gut, so Markus Land. Der Warenwert betrage hier im Durchschnitt das 2,5-fache des Kaufpreises.
Als besonders attraktiv nennt Land in diesem Zusammenhang sogenannte Multi-Brand-Adventskalender, die Produkte verschiedener Marken enthalten. Diese würden durchschnittlich einen fast viermal so hohen Warenwert bieten im Vergleich zum Kaufpreis des Kalenders. Zu den Top-Beauty-Adventskalendern mit einem Warenwert, der mehr als das Fünffache des Kaufpreises beträgt, zählen laut Land in 2024 die Kalender von Glossybox, Blissim, Lookfantastic, Parfumdreams, Basler Beauty sowie die beiden Douglas-Kalender Exclusive Beauty Highlights sowie der Luxury Advent.
Auch Schmuck-Adventskalender sind hinsichtlich Preis-Leistung vergleichbar mit dem Beauty-Bereich, denn auch ihr Warenwert kann (je nach Anbieter) den VK-Preis deutlich übertreffen. So liegt laut der Mein-Adventskalender.de Trend-Analyse der Warenwert bei den Adventskalendern von Purelei oder Paul Valentine bei einem vier- bis fünffachen der Verkaufspreise der Kalender.
Bei Gewürz-Adventskalendern soll der Preisvorteil im Schnitt bei 20 % gegenüber dem Einzelkauf liegen. Die Schokoladen-Adventskalender der namhaften Hersteller sind dagegen nicht wirklich günstig. Die hier enthaltene Schokolade ist im Durchschnitt 20 bis 30 % teurer im Adventskalender als beim Einzelkauf, was dem Umstand geschuldet ist, dass aufwändigere und größere Verpackungen sowie der zusätzliche Transport die Kosten für die Hersteller in die Höhe treiben. Eine Ausnahme bildet hier laut Markus Land der IKEA-Adventskalender.
Bezogen auf das Preis-Leistungsverhältnis schneiden die sehr beliebten Chips- oder Snack-Adventskalender ebenfalls nicht so gut ab. Im Schnitt zahlt man ca. 25 % mehr für die Waren im Kalender im Vergleich zum Einzelkauf. Dafür hat man aber einen optisch ansprechenden Kalender, der vor allem bei Teenagern und jungen Erwachsenen punktet, so die Analyseergebnisse. Zudem können die VK-Preise je nach Kaufort stark variieren. Der Funny Frisch-Adventskalender von Intersnack, einer der Bestseller in Deutschland, wird mancherorts bei Kaufland für 18,99 EUR und im sonstigen Handel für bis zu 26,90 EUR angeboten. Gegen Ende der Saison, wenn er im Einzelhandel ausverkauft ist, zahlt man auf Online-Marktplätzen (z.B. Amazon, Ebay, Otto) dafür bis zu 45 EUR oder mehr.
Der bisher teuerste Adventskalender der Welt wurde laut Markus Land übrigens im Jahr 2021 von der britischen Künstlerin Debbie Wingham für 10,3 Millionen (!) US-Dollar gefertigt. Darin enthalten waren Luxusprodukte von Marken wie Cartier, Ferrari und Chanel: Designer-Uhren, Diamant-Handtaschen und kunstvolle Stücke wie eine goldene Öllampe mit Edelsteinen und eine Big-Ben-Statue aus Gold. (Man gönnt sich ja sonst nichts ...)
Allen Adventskalender-Fans gibt Markus Land noch folgenden Tipp: Der herannahende Black Friday (29.11.2024) bietet allen Schnäppchen-Jägern nochmals Gelegenheiten, Adventskalender mit Rabatt zu kaufen. Viele Händler starten bereits Tage zuvor mit Sonderangeboten, man sollte sich also rechtzeitig umsehen. Wer keinen bestimmten Kalender haben will, kann auch bis nach dem 1. Advent warten. Viele Kalender sind dann weiter rabattiert. Und wem es nur um die Produkte, nicht um den täglichen "Türchen-Öffnen"-Spaß geht, kann im Januar sein Glück versuchen. Hier werden die Restposten oft für ein Minimum des Originalpreises angeboten, außer es handelt sich um Sammlerstücke oder absolute Trend-Kalender.
Aus Sicht der Marketingfachleute ist ein eigener Adventskalender mehrfach interessant: Nicht nur die Verkaufsförderungs- und / oder Imagewirkung ist attraktiv, sondern je nach Kalenderinhalt kann auch der Kreis der Newsletter-Abonnenten für die Marke erweitert werden, vor allem über Gutschein- und Gewinnspielaktionen. Mit diesen kann man ferner zusätzliche Werbeeinnahmen generieren, z.B. wenn die Teilnehmer zur Steigerung ihrer Gewinnchancen kleiner Online-Spiele absolvieren müssen. Wenn zwischen den Spielen Werbung eingeblendet wird, kann dies je (nach Reichweite der Plattform) eine nette Einnahmequelle sein.
Titelbild: Adventskalender Trends 2024 (Quelle: www.mein-adventskalender.de / Bildrechte: Markus Land)

Verwandte Themen: Consumer Trends, Weihnachten 2024, Adventskalender 2024, Adventskalender Trends, Advents Gewinnspiel, Marketingkonzepte, Werbeträger, eCommerce, Verkaufsföderung, Imagewirkung, stiller Markenbotschafter, Adventskalender-Portal, saisonales Marketing, Agenda Surfing, mein-adventskalender.de
Zusammenfassung: Adventskalender Trends 2024. Der Markt differenziert sich weiter aus, die Marketingwirkung ist für Consumer- und Lifestyle-Marken durchaus attraktiv. Eine Analyse von Mein-Adventskalender.de
Keinen Marketing-Trend mehr verpassen? marketingScout Newsletter
Kategorie(n):