David Gabriel, CEO der Smarketer Group, über die Einführung des neuen KI-Modus in der Google-Suche sowie die sich hieraus ergebenden Konsequenzen für die Werbewirtschaft und das Digital Marketing.
Google hat seit letzter Woche den bereits länger erwarteten KI-Modus als Teil der Suche auch für den deutschsprachigen Raum ausgerollt. Dabei ist die Aufbereitung von Themen deutlich weiter entwickelt als die bisherigen kurzen, KI-generierten Zusammenfassungen. David Gabriel, CEO der Smarketer Group, erklärt, was sich daraus für die werbetreibende Wirtschaft, die Marken-Verantwortlichen und das Digital Marketing ergibt.
Google sorgt mit immer komplexeren KI-Antworten für Aufsehen und Aufregung in der Marketingbranche. Laut David Gabriel bewegen vor allem folgende Fragen die Marketer, auf die der Digitalmarketing-Experte Antworten weiß.
Frage 1: Was bedeutet der neue Google KI-Modus für Werbetreibende und wie sollten sich diese technisch und inhaltlich jetzt aufstellen, um für Google Suchen relevant zu bleiben?
David Gabriel: Der KI-Modus verschiebt die Sichtbarkeit von klassischen SERP-Platzierungen hin zu kontextbasierten Antworten und integriert bereits Anzeigen ober-, unterhalb und künftig direkt innerhalb der KI-Antworten. Für Werbetreibende bedeutet das, dass konsistente, datenbasierte und strukturierte Inhalte, insbesondere saubere Produktfeeds, aktuelle Preise und Schema-Markup, zunehmend erfolgskritisch werden, um in den Antworten zitiert und für die neuen Werbeplätze berücksichtigt zu werden.
Kampagnen sollten breiter aufgesetzt werden und die neuen KI-Features von Google Ads nutzen, damit Google sie den komplexen, oft langen Suchanfragen im KI-Modus zuordnen kann. Aus unserer Sicht als Agentur bedeutet das: Wir müssen jetzt mit unseren Kunden die Grundlagen legen, in puncto Datenqualität und strukturierte Inhalte, bevor sich dieser Kanal vollständig etabliert. Wer heute investiert, sichert sich einen Wettbewerbsvorteil, wenn die Mehrheit der Nutzer im KI-Modus sucht.
Frage 2: Ein Stück weg vom Werbegeschäft gedacht: Welche Inhalte oder Formate werden im KI-Modus besonders bevorzugt, und wie kann man sie gezielt produzieren? Droht den klassischen Traffic-Kanälen über Google ein (weiterer) Rückgang und Bedeutungsverlust, wenn Nutzer immer mehr Antworten direkt im KI-Modus erhalten?
David Gabriel: Im KI-Modus werden vor allem klar strukturierte, multimodale Inhalte bevorzugt – FAQs, Schritt-für-Schritt-Guides, Vergleichstabellen, Entscheidungshilfen sowie hochwertige Bilder und (kurze) Videos. Der Grund: Solche Inhalte können von der KI leichter verarbeitet und direkt in die KI-generierten Antworten integriert werden. Wer diese Inhalte in hoher Qualität und konsistenter Form bereitstellt, erhöht seine Chancen auf Erwähnung und Klicks über die Quellenlinks in den KI-Antworten.
Und ja, es stimmt: für klassische Traffic-Kanäle zeichnet sich ein weiterer Rückgang ab, vor allem bei informationsgetriebenen Suchanfragen, während sich neue Klickpfade über Quellenlinks und integrierte Shopping-Module ergeben. Als Agentur sehen wir hier eine strategische Weichenstellung: Wir müssen unsere Content-Strategien und Messmethoden schrittweise anpassen und parallel zu bestehenden Kanälen neue aufbauen. Das ist eine Chance, Kunden als Partner durch diesen Wandel zu begleiten – nicht nur als Werbeagentur, sondern als strategischer Berater für die gesamte digitale Präsenz.
Frage 3: Der neue KI-Modus ist ja erst seit Mai überhaupt in den ersten Märkten (USA, UK, Indien) am Start. Wird Google an entsprechenden Werbelösungen zur Monetarisierung arbeiten und wie sehen diese aus?
David Gabriel: Google hat Ads in AI Overviews bereits in mehreren Märkten eingeführt und experimentiert in den USA mit Text- und Shopping-Ads direkt innerhalb der ersten KI-Antwort. Eine Ausweitung auf weitere Länder und Sprachen wird in den kommenden Monaten erwartet.
Werbetreibende sollten Performance-Max-, Such- und Shopping-Kampagnen so strukturieren, dass sie in diesen neuen Platzierungen ausgespielt werden können. Für uns als Agentur heißt das konkret: Wir bereiten unsere Kampagnenstrukturen, Datenfeeds, Creatives und Gebotsstrategien jetzt so vor, dass sie in diesem kontextbasierten, KI-gestützten Umfeld maximale Relevanz und ROI erzielen – sobald diese Platzierungen in Deutschland verfügbar sind, sind wir startklar. Wir sehen das als evolutionären Schritt, nicht als Revolution: Die Grundprinzipien guter Performance-Werbung gelten weiterhin, aber die Ausführung wird komplexer und datengetriebener.
Wissenswertes über die Smarketer Group
Die 2011 gegründete Smarketer Group hat sich laut eigener Aussage als ein führender Anbieter für Performance-Marketing in der DACH-Region etabliert und unterstützt mehr als 1.500 Kunden mit einem Team von über 350 Mitarbeitenden. Die Gruppe bietet umfassende Lösungen in den Bereichen Google Ads, Microsoft Ads, Social Media Advertising, Amazon Marketing, holistische Marketing-Strategieberatung und datengetriebenes Business Intelligence. Zahlreiche Auszeichnungen, darunter der Titel "Google Premium Partner of the Year", unterstreichen die Marktstellung der Smarketer Group. Weitere Informationen gibt es unter: www.smarketer.group
Titelbild: David Gabriel, CEO der Smarketer Group (Bildquelle: Smarketer Group)
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Zusammenfassung: Der neue Google KI-Modus und die Konsequenzen für das Digital Marketing. Wie Marketing- und Marken-Manager:innen auf den neuen KI-Modus bei Google Suchen reagieren sollten. Expertentipps vom Smarketer Group CEO David Gabriel.
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