Am 28. November ist Black Friday und viele Angebote gibt es bereits heute, vor allem in Onlineshops. Rund ein Fünftel der Deutschen stoßen jedoch beim Online-Schnäppchenkauf auf digitale Barrieren, die sie vom Shoppen abhalten. AccessiWay, Spezialist für digitale Barrierefreiheit, hat im Oktober in Kooperation mit den Marktforschern von Civey 2.500 Konsumenten in Deutschland zum Thema Black-Friday-Shopping befragt. Hier sind die Studien-Ergebnisse, die so manchen Online-Händler aufhorchen lassen werden.
Aufgrund digitaler Barrieren in vielen Onlineshops kann der kommende Black Friday zum "Blind Friday" für Online-Shopper werden. Die größten Stolpersteine bei der Nutzung von Online-Angeboten an großen Aktionstagen wie dem Black Friday sind schwer schließbare Werbefenster und Pop-ups (18 Prozent der Befragten) sowie unübersichtliche Webseiten-Strukturen (17 Prozent), gefolgt von zu kleiner Schrift und schwer verständlichen Texten (beides 5 Prozent). Laut der Studie bricht einer von fünf Konsumenten Aktionskäufe ab, weil die Webseiten oder Apps nicht zugänglich sind.
Jüngere Zielgruppen zeigen sich besonders betroffen: Werbefenster und Pop-ups zählen bei den 18- bis 29-Jährigen (31 Prozent) und den 30- bis 39-Jährigen (33 Prozent) zu den häufigsten digitalen Barrieren. 23 Prozent (18-29 Jahre) sowie 35 Prozent (30-39 Jahre) geben zudem an, beim Aktions-Shopping immer wieder mit unübersichtlichen Seitenstrukturen zu kämpfen – also ausgerechnet jene Gruppe, die als kaufkräftig und digital erfahren gilt.
Jan Stedul, Managing Director Germany bei AccessiWay, warnt: "Wer an Barrierefreiheit spart, verschenkt somit nicht nur Kund:innen, sondern bares Geld. Accessibility ist längst kein Nischenthema mehr. Sie ist Qualitätssicherung und entscheidet darüber, wer im Online-Handel überlebt."
Barrieren wie zu kleine Schrift, fehlender Kontrast oder mangelhafte Screenreader-Unterstützung werden insgesamt zwar seltener genannt, sind aber besonders gravierend für Menschen mit Seh- oder Hörbeeinträchtigungen. Jede unzugängliche Seite bedeutet für sie den Ausschluss vom digitalen Alltag.
Mit dem seit Juni 2025 geltenden European Accessibility Act (EAA) bzw. Barrierefreiheits-Stärkungsgesetz (BFSG) sind bestimmte Unternehmen verpflichtet, ihre digitalen Angebote barrierefrei zu gestalten. Dies betrifft auch Onlineshops, sofern diese nicht unter die Ausnahmeregelung fallen. (A.d.R.: Die Ausnahme bilden Kleinstunternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz oder einer Bilanzsumme von höchstens 2 Millionen Euro; diese Ausnahme gilt jedoch nicht für Kleinstunternehmen, die mit barrierefreipflichtigen Produkten befasst sind. — Angaben ohne Gewähr; bitte im Einzelfalle überprüfen, ob die Ausnahmereglung für das eigene Unternehmen zutrifft.)
Jan Stedul gibt zu bedenken, dass Klagen und behördliche Prüfungen in Deutschland sprunghaft ansteigen könnten: "Barrierefreiheit ist eine Compliance-Frage. Wer sie ignoriert, riskiert Bußgelder, Reputationsverluste und den Verlust seiner Wettbewerbsfähigkeit. Wer sie ernst nimmt, bleibt im Business – und öffnet sich neuen Kundengruppen. Das ist die Accessibility Gap, die Unternehmen jetzt schließen müssen, um ungenutzte Reichweiten und Umsatzpotenziale in Millionenhöhe zu heben."
Über die Umfrage:
Die Black Friday-Umfrage wurde vom 21. bis 22. Oktober 2025 durch das Meinungsforschungs-Unternehmen Civey im Auftrag von AccessiWay durchgeführt. In einer Online-Umfrage wurden in diesem Zeitraum 2.500 Konsument:innen ab 18 Jahren in Deutschland befragt. Die Ergebnisse gelten als repräsentativ für die deutsche Gesamtbevölkerung.
Titelbild: Infografik aus der Black Friday-Studie von AccessiWay, Oktober 2025 (Bildrechte: AccessiWay)

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Zusammenfassung: Laut der Black-Friday-Studie von AccessiWay könnte der Black Friday am 27. November zum "Blind Friday" für zahlreiche Onlinekäufer werden. Digitale Barrieren in vielen Onlineshops behindern Rabattkäufe und halten vor allem junge Zielgruppen vom Online-Schnäppchenkauf ab.
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