Christian Keller ist Digital-Experte und berät speziell Handwerks-Betriebe bei der Entwicklung von digitalen Personalmarketing-Kampagnen. Er weiß, warum und wie man die von vielen Betrieben bereits genutzten Social Media Aktivitäten noch um Influencer Marketing erweitern sollte.
Laut Christian Keller von Kellerdigital setzen immer mehr Unternehmen das so genannte Influencer Marketing für Werbung und im Recruiting ein. Vor allem jüngere Zielgruppe verbringen immer mehr Zeit in den sozialen Medien und orientieren sich an Menschen, die eine Vorbildfunktion haben. Daher sollten Handwerksbetriebe nicht nur mit klassischem Social-Media-Marketing arbeiten, sondern einen Schritt weiter gehen und Influencer-Marketing betreiben.
Ein Social Media Influencer ist eine Person, die interessante Inhalte zu einem relevanten Thema über die sozialen Medien in regelmäßigen Abständen veröffentlicht. Sie verfügt in einer bestimmten Zielgruppe über eine gewisse Reichweite, d.h. viele Menschen folgen ihr und haben Interesse an dem, was diese Person via Facebook, Instagram & Co. postet. Besonders im Konsumgüter-Bereich ist die Zusammenarbeit von Unternehmen mit gut vernetzten Influencern beliebt, da man auf diese Weise neue Produkte i.d.R. wirkungsvoller präsentieren kann als über klassische Werbung.
Doch für das Recruiting im Handwerk muss man Influencer Marketing natürlich anders einsetzen als im Produktmarketing. Christian Keller hierzu: "Im Handwerk geht es nicht, dass man einfach ein Produkt in die Kamera hält und der Influencer einen Beitrag hierzu teilt. Vielmehr kommt es im Handwerk darauf an, echte Mitarbeiter zu finden, die motiviert sind, sich langfristig an den Betrieb zu binden. Für eine externe Person, in dem Fall den Influencer, ist es allerdings schwierig, sich wirklich in die Position eines Handwerks-Betriebes hineinzuversetzen. Deshalb kann er/sie kaum gute Inhalte liefern, die Handwerks-Unternehmen auf sozialen Plattformen nutzen können."
Eine gute Alternative hingegen sieht Keller in einem Corporate Influencer. "Hierbei handelt es sich um eine/n interne/n Mitarbeiter/in, der/die Beiträge erstellt und das Unternehmen authentisch präsentiert", so Keller. Ob nun der Gipser Felix oder die Dachdeckerin Chiara als Corporate Influencer tätig werden – sie ziehen besonders junge Zielgruppen wie Azubis an, da diese authentische Beiträge lieben. Die Corporate Influencer bieten den Interessenten die Möglichkeit, die Tätigkeiten kennenzulernen und eine genaue Vorstellung der Arbeit zu erhalten. Ferner können sie Projekte, Referenzen und das interne Arbeitsleben mit den Followern teilen.
Wichtig ist laut Keller, dass man für den Corporate Influencer ein eigenes Social Media Profil erstellt, das auch gesichert ist, wenn der Mitarbeiter das Unternehmen verlässt. Betriebe sollten zudem beachten, dass nicht nur der Azubi ein Corporate Influencer sein kann, sondern alle Mitarbeiter, die ein reges Interesse an den sozialen Medien haben und zeigen möchten, was sie auf der Arbeit tun.
Die neu gewonnene Reichweite durch den Corporate Influencer bietet dem Unternehmen mehr Aufmerksamkeit und somit Zugang zu vielen potenziellen Bewerbern. Neben der Mitarbeitergewinnung profitiert auch die Kundenakquise von der neu gewonnenen Reichweite, da die erhöhte Sichtbarkeit auch potenzielle Kunden anzieht.
Keller rät grundsätzlich davon ab, sich eine enorme Reichweite oder Beiträge von externen Influencern zu kaufen. Zumindest sollte man sich beim Einsatz von Influencern, die nicht aus der Branche kommen, vergewissern, dass sie über die Branche aufgeklärt sind, einen fachlichen Hintergrund haben und bereit sind, in den gemeinsamen Postings inhaltliche Mehrwerte zu liefern.
Titelbild: Christian Keller, Geschäftsführer von Kellerdigital (Copyrights: Kellerdigital)
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