Gründer Stories Toyah Diebel erfindet die Unterwäsche neu – Unverschämt bequem

Unverschämt bequem Kampagne – Buttz Unterwäsche Motiv (Fotograf / Copyrights: Delia Baum)
10. August 2023 Autor: Redaktion MarketingScout

Toyah Diebel, Unternehmerin, Podcasterin und Social Media Influencerin, erkannte die Notwendigkeit einer Veränderung in der Welt der Unterwäsche und startete 2022 mit ihrer Vision von bequemer und moderner Wäsche durch. In diesem Artikel spricht Toyah Diebel über ihr Label Buttz, die Idee dahinter, ihre Persönlichkeit und über Nachhaltigkeit ohne Greenwashing.

Was motiviert Menschen in Deutschland, ein eigenes Unternehmen zu gründen und eine neue Marke ins Leben zu rufen? Die marketingScout.com Redaktion stellt gerne interessante Gründer Stories vor – von mutigen Menschen, die sich aufmachen, Märkte und Meinungen mit konstruktiven Mitteln zu verändern, neue Mehrwerte zu kreieren und Produkte zu launchen, die das Leben verbessern. Hier ist die Story von Toyah Diebel, Gründerin des Wäschelabels Buttz.

Toyah, was hat dich dazu inspiriert, Buttz zu gründen? Gab es ein persönliches Erlebnis oder einen bestimmten Moment, der dich dazu motiviert hat?

Toyah Diebel:
Die Idee, Buttz ins Leben zu rufen, hatte ich letztes Jahr im September. Auf der Suche nach passenden Unterhosen fühlte ich mich sprichwörtlich von der Welt der Unterwäsche in den Po gekniffen. Mit keiner der zahlreichen – vor allem deutschen – Brands konnte ich mich so richtig identifizieren und wohlfühlen. Warum also nicht einfach selbst machen? Buttz war geboren.

Du bist nicht nur Unternehmerin, sondern auch Podcasterin, Autorin und Social Media Persönlichkeit. Wie schaffst du es, all diese verschiedenen Rollen unter einen Hut zu bringen?

Toyah Diebel:
Ich bin unglaublich sprunghaft, auch als Kind schon gewesen. Ich habe eine Ausbildung, ein Studium und zwei Praktika abgebrochen. Ich bin ständig zwischen den Branchen hin und her gesprungen. Ich tue mich einfach schwer, einen Beruf zu finden, weswegen ich mich ständig ausprobieren muss. Natürlich falle ich auch regelmäßig auf die Nase. Manche Dinge kann ich besser, manche schlechter. Auf mich trifft wohl am ehesten der Begriff "Unternehmerin" zu, denn ich unternehme Dinge. So zumindest lege ich mir diese verschiedenen Rollen zurecht.

Was möchtest du Frauen mit Buttz vermitteln, und welchen Einfluss möchtest du mit der Marke auf das Körperbewusstsein und das Selbstvertrauen der Frauen haben?

Toyah Diebel:
Frauen sollen Unterwäsche vor allem für sich selbst tragen dürfen und nicht, weil sie anderen gefallen müssen. Ich möchte, dass sich Frauen, egal mit welcher Körperform, bei uns wohlfühlen. Dazu ist mein Wunsch, die bisherige Bildsprache rund um Unterwäsche auf den Kopf zu stellen. Weg von der Verniedlichung und Sexualisierung von weiblichen Körpern, hin zu einer Ästhetik, die Frauen ermutigt und sich gut fühlen lässt.

Buttz hat eine minimalistische Design-Ästhetik und setzt auf innovative Fasern. Warum war es euch wichtig, Unterwäsche zu entwickeln, die nicht einschneidet und der Haut schmeichelt?

Toyah Diebel:
Die Frage stellt sich mir eher, warum das nicht allen wichtig ist. Ich habe nie verstanden, warum Zettel in Unterhosen sein müssen. Wir tragen jeden Tag Unterhosen, manche sogar nachts. Für mich muss das ein Produkt sein, das man wirklich gerne trägt und nicht darauf wartet, es endlich ausziehen zu können. Dazu kommt, dass kneifende Unterhosen an sich ein schlechtes Körpergefühl erzeugen – und das will doch wirklich keiner.

Wie integrierst du Nachhaltigkeit in die Produktion der Unterwäsche und welche Materialien werden verwendet?

Toyah Diebel:
Wir achten auf kleine Kollektionen, die nicht ständig wechseln. Dazu verwenden wir Materialien, die der Umwelt möglichst wenig schaden. Mein liebstes Material ist derzeit Modal. Eine Faser, die aus Holzabfällen aus der Industrie gewonnen wird. Aber auch unsere Buttz aus recyceltem Nylon ist für mich ein Game-Changer. Neben der Produktion an sich versuchen wir aber vor allem, Retouren neu zu denken. Ein großer Pain Point in der Fashion-Industrie, weil es unfassbar aufwändig ist, Textilien und vor allem Unterwäsche neu aufzubereiten. Wir schmeißen retournierte Buttz selbstverständlich nicht weg oder schreddern sie gar. Wir arbeiten aktuell an einem Second-Life-Modell, das hoffentlich bald realisiert werden kann.

Warum hast du dich für diesen Ansatz entschieden und wie unterstützt dieser eure Vision von Slow Fashion?

Toyah Diebel:
Wir retten mit Buttz nicht die Welt. Ich sage das so provokativ, weil mich Greenwashing ohne Ende nervt und ich nicht verstehen kann, wie Firmen das Thema Nachhaltigkeit teils auf absurdeste Weise für Marketingzwecke versuchen auszuschlachten. Fakt ist: Wir versuchen möglichst viel richtig zu machen und müssen einfach stets daran arbeiten, einen gewissen Anspruch zu erhalten und diesen weiterzuentwickeln. Ich weiß gar nicht, ob wir Slow Fashion machen. Ich hinterfrage einfach die Masse an Konsum in der heutigen Zeit. Wir sind die Generation "Amazon". Viele Produkte schnell und günstig besitzen. Das kann einfach nicht nachhaltig sein, auch nicht für Buttz.

A.d.R. Das hört, sieht und fühlt sich gut an, Toyah – wir wünschen sehr viel Erfolg.

Bildmotiv 1 (Titelmotiv): Unverschämt bequem Kampagne – Buttz Unterwäsche Motiv (Fotograf / Copyrights: Delia Baum)

Unverschämt bequem Kampagne – Buttz Unterwäsche Motiv (Fotograf / Copyrights: Delia Baum)
Unverschämt bequem Kampagne – Buttz Unterwäsche Motiv (Fotograf / Copyrights: Delia Baum)

Bildmotiv 2: Buttz Gründerin Toyah Diebel (Fotograf / Copyrights: Delia Baum)

Buttz Gründerin Toyah Diebel (Fotograf / Copyrights: Delia Baum)
Buttz Gründerin Toyah Diebel (Fotograf / Copyrights: Delia Baum)

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