Einen neuen Best Practice Case für immersive Kunst- und Themenwelten, die auch einen Umweltaspekt haben, legt das Kunstzentrum Phoenix des Lumières in Dortmund vor. Heute öffnet hier die Sonderausstellung "Wunderwelt Ozean" ihre Türen. Die Besucher:innen können einen Tauchgang in die tiefsten Tiefen der Tiefsee unternehmen – und dabei nicht nur pure Schönheit, sondern auch mentalen Tiefgang erleben. Einen frontalen Umweltansatz sucht man vergebens. Und dennoch erkennt jeder, der die Ausstellung besucht, wie wichtig es ist, die wundersame Unterwasserwelt für die kommenden Generationen zu schützen.
Positive Bilder oder brutale Realität – was bringt Menschen eher zum Nachdenken und Handeln im Sinne der Nachhaltigkeit? Diese Frage stellen sich täglich zigtausende Kreative, wenn es für Marken und Organisationen darum geht, Menschen für Nachhaltigkeits-Themen zu sensibilisieren. Auch in der Kunst drängt sich immer wieder die Frage auf, ob sie die Menschen eher durch Schönheit und Asthetik oder durch Schock und Horror berühren kann. Seit langer Zeit scheiden sich über diese Frage die Geister. Und auch aktuell gibt es sicher kein pauschales "Richtig" oder "Falsch" in die eine oder andere Richtung.
Alle krassen Umweltsünden der Menschen in Bezug auf die Meere sieht man bei "Wunderwelt Ozean" nicht. Die Problematik menschlicher Eingriffe in die Natur wird durch eine Sequenz zur Überfischung der Meere thematisiert. Weitere Themen, wie der gigantische Müllstrudel in der Mitte des Nordpazifiks, die Auswirkungen von Schiffsverkehr und Offshore-Anlagen auf den Lebensraum der Tiere oder das Entsorgen von Giftstoffen in den Gewässern wurden jedoch bewusst ausgespart.
Ein "Aufschrecken" war auch nicht das Ziel der Macher von "Wunderwelt Ozean". Genau wie bei ihrer spektakulären Ausstellung "KOSMOS" ist das Projekt primär ein Kunstprojekt, das die Magie der Natur in den Fokus rückt, und das es jedem selbst überlässt, Schlüsse für sich und das eigene Umweltverhalten zu ziehen.
Das immersive Natur- x Kunst-Erlebnis arbeitet eher mit leisen, feinsinnigen Umweltappellen. Den Schluss der Show bildet ein Zitat der amerikanischen Ozeanografin Sylvia Earle: "Unsere Vergangenheit, unsere Gegenwart und alles, was von unserer Zukunft bleibt, hängen absolut davon ab, was wir jetzt tun. Gesundheit für den Ozean bedeutet Gesundheit für uns. Lasst uns den Ozean schützen und bewahren."
Wahrscheinlich wird jede Mutter, jeder Vater, der mit den Kindern die Show besucht, diese Botschaft an die Jüngsten weitergeben. Und jeder Einzelne wird spätestens nach dem immersiven "wasserfreien" Tauchgang erkennen, das die wundersamen Meeresbewohner keine Chance haben, wenn der Mensch ihren Lebensraum weiter vergiftet, vermüllt, durch technische Anlagen einschränkt oder (zer)stört. (A.d.R. Paradox ist dabei, dass nicht wenige engagierte Umweltschützer sich, eigentlich guten Willens, genau für solche Anlagen stark machen, offensichtlich nach dem Motto "Pest oder Cholera".)
Fakt ist: Zur Zeit hat niemand eine Universallösung für die sehr komplexen Umweltprobleme unserer Zeit. Und so kann und darf sich ein immersives Kunstzentrum wie Phoenix des Lumières bei einer Ausstellung wie "Wunderwelt Ozean" auf die Schönheit der Natur konzentrieren, um Menschen visuell zu begeistern und dadurch auch mental zu bewegen. Und ja, wir finden: den Machern ist ein immersives Natur-Kunst-Erlebnis der Extraklasse gelungen, das auf positive Art und Weise nachdenklich stimmt.
Ein paar Fakten zur Produktion:
"Wunderwelt Ozean" wurde von Culturespaces Studio in Zusammenarbeit mit Spectre Lab Studio entworfen. In der Produktionszeit von zehn Monaten wurden aus rund 800 Videoaufnahmen von mehr als 100 Arten der Unterwasserflora und -fauna Darstellungen entwickelt, die passgenau auf die 5.600 qm Projektionsfläche der Phoenixhalle in Dortmund abgestimmt sind.
Mit Hilfe von rund 100 Videoprojektoren werden die abwechselnd ruhigen und dynamischen Szenen in der Phoenixhalle wiedergegeben. Der maßgeschneiderte Soundtrack wurde in Zusammenarbeit mit der Agentur Start-Rec entwickelt und wird über 28 Lautsprecher und 10 Subwoofer synchron zu den Szenen abgespielt.
Inhaltlich zeigt die immersive Ausstellung "Wunderwelt Ozean" außergewöhnliche Wasserwelten mit zahlreichen Tieren und biolumineszenten Mikroorganismen, die Einblicke in den vielfältigen Meereskosmos gewähren. Die besondere Inszenierung in der ungewöhnlichen Eventlocation lässt das Ganze nahezu losgelöst von Raum und Zeit wirken.
Der Soundtrack orientiert sich an den authentischen Meeres- und Tiergeräuschen – von Delfinen und Möwen bis zum Pfeifen des Windes und dem Rauschen der Wellen. Ausdrucksstarke Filmmusik wurde in das Soundkonzept eingearbeitet, was zu einigen besonders epischen Momenten führt. Die räumliche Anordnung der Geräusche in der Halle von Phoenix des Lumières verstärkt den Eindruck, der Natur und den Tieren ganz nah zu sein und ihre Bewegungen um sich herum zu spüren.
Die marketingScout.com Redaktion war gestern beim Preview-Event für die Presse vor Ort anwesend. Unser Fazit lautet: Der immersive "Tauchgang, ohne nass zu werden" ist ein Erlebnis für die ganze Familie, das auf eher feinsinnige, subtile Art und Weise dazu anregt, die einzigartige Schönheit der Ozeane zu schützen und sich tiefer mit der faszinierenden Welt der Meere und Gewässer zu beschäftigen. Prädikat: Unbedingt sehenswert.
Die immersive Ausstellung "Wunderwelt Ozean" im Phoenix des Lumières, Dortmund, läuft vom 28. September 2024 bis zum 5. Januar 2025. Informationen und Tickets gibt es auf der Veranstaltungswebsite (s. Link).
Titelbild: Key Visual des immersiven Kunsterlebnisses Wunderwelt Ozean – Phoenix des Lumières, Dortmund (Bildrechte: Culturespaces / Falko Wübbecke)

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Zusammenfassung: Das neue immersive Kunsterlebnis "Wunderwelt Ozean" im Phoenix des Lumières, Dortmund, setzt auf die Schönheit der Natur als Mind-Catcher für Nachhaltigkeit. Die Show läuft vom 28. September 2024 bis zum 5. Januar 2025.
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