OOH Evolution Ströer beteiligt sich an Litfass-Säule 4.0 – Krisen-Kommunikation auch ohne Strom

Ein Prototyp der Litfaßsäule 4.0 wurde am Riegerplatz in Darmstadt aufgestellt (Copyright: emergenCITY / Sascha Mannel)
7. April 2025 Autor: Redaktion MarketingScout

Wie hält man Menschen auf dem Laufenden, wenn Smartphones, Computer, TV- und Radio-Geräte sowie Info-Displays im öffentlichen Raum wegen Stromausfall nicht mehr funktionieren? Eine energieautarke Litfaßsäule soll helfen, dies zu leisten. Der Außenwerber Ströer, das LOEWE-Zentrum emergenCITY und die Technische Universität Darmstadt haben einen ersten Prototyp der "Litfaßsäule 4.0" in Darmstadt in Betrieb genommen. Wissenschaftliche Untersuchungen werden zeigen, wie die Bürgerinnen und Bürger die Warnsäule wahrnehmen.

Die klassische Litfaßsäule ist stolze 170 Jahre alt. Nun erfährt sie, im digitalen Zeitalter, eine echte Renaissance als Warnmultiplikator. Umgerüstet zur energieautarken Litfaßsäule 4.0 kann sie die Menschen weiterhin informieren, wenn durch einen längeren Stromausfall (Blackout) digitale Medien nicht mehr nutzbar sind.

Letzte Woche nahmen das LOEWE-Zentrum emergenCITY, die Technische Universität Darmstadt und das Medienhaus Ströer den in einer gemeinsamen Forschungskooperation entstandenen Prototypen der Litfaßsäule 4.0 auf dem Riegerplatz in Darmstadt in Betrieb. Neben der technischen Erprobung sollen wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, wie die Darmstädter die Warnsäule wahrnehmen und ob das Projekt Potenzial hat, flächendeckend ausgerollt zu werden.

Zur Funktionsweise:
Bei der Litfaßsäule 4.0 wird das bestehende Säulen-Kapitell durch einen neuen Aufsatz ersetzt. Dieser ist mit drei LED-Displays ausgestattet ist, welche Informationen und Warnungen von Behörden anzeigen können. Betrieben wird die digitale Anzeige durch eine Methanol-Brennstoffzelle. Zwei Photovoltaikmodule auf dem Dach sichern den Stand-by-Betrieb des Empfängers, den die Feuerwehr per Funk ansteuern kann. Bei einem Stromausfall kann die Litfaßsäule bis zu 72 Stunden betrieben werden. Perspektivisch soll der neue Warnmultiplikator auch in das Modulare Warnsystem des Bundes integriert werden.

Zum Hintergrund des Projektes:
Blackouts, also großflächige, lang andauernde Stromausfälle, sind zwar äußerst selten. Doch angesichts steigender Bedrohungen durch Naturkatastrophen oder geopolitische Konflikte sind digitale Infrastrukturen verwundbar. Fällt der Strom für längere Zeit aus, können weder Mobilfunknetze, Festnetztelefonie, Internet noch Fernsehen ausreichend mit Notstrom versorgt werden. Sie stünden für die Krisenkommunikation nicht mehr zur Verfügung.

Architekt und emergenCITY-Wissenschaftler Dr. Joachim Schulze erklärt, warum gerade der Klassiker der OOH-Medien, die Litfaßsäule, als energieautarkes Warnmedium in solchen Situationen helfen kann: "Die in Städten gleichmäßig verteilten Säulen bieten einige Vorteile: Sie gehören zum Stadtbild, allein 155 gibt es in Darmstadt, deutschlandweit sind es rund 65.000. Im Gegensatz zu anderen digitalen Außenmedien befinden sie sich in Wohnquartieren, in der Kernstadt nur 300 Meter zu Fuß entfernt."

Alexander Stotz, CEO Ströer Media Deutschland GmbH, ergänzt: "Die Litfaßsäule ist ein Stadtmöbel mit einer sehr langen Historie, einer hohen Akzeptanz in der Bevölkerung und einer unverwechselbaren Präsenz in unseren Städten. Seit jeher war es die Aufgabe der Litfaßsäule, Bürger:innen über Amtsmitteilungen oder wichtige und dringende Nachrichten zu informieren. Durch die neue Möglichkeit der digitalen Darstellung der Motive können Außenmedien in Echtzeit kommunizieren. Sie übernehmen daher heute immer mehr zusätzliche Aufgaben und zählen durch die Anbindung an das Warnsystem des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe mittlerweile zur Warn- und Sicherheitsinfrastruktur im öffentlichen Raum. Viele tausend Screens bundesweit sind bereits an das System angeschlossen und können so durch Warnmeldungen – z.B. der örtlichen Krisenstäbe – unterbrochen werden, um die Bevölkerung in Echtzeit und mit hohem Reichweitenaufbau zu informieren."

Wie geht es weiter?
In den nächsten sechs Monaten werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen, wie die Litfaßsäule 4.0 von den Darmstädtern angenommen wird. Dazu sind u.a. Umfragen, Zählungen sowie Mensch-Computer-Interaktionsstudien geplant. Gemeinsam mit Ströer, der Feuerwehr, der Wissenschaftsstadt Darmstadt, der Darmstadt Marketing GmbH, die jeweils auch Partner des Projektes sind, erfolgen weitere Tests.

Titelbild: Litfaßsäule 4.0, Riegerplatz Darmstadt (Copyright: emergenCITY / Sascha Mannel)

Ein Prototyp der Litfaßsäule 4.0 wurde am Riegerplatz in Darmstadt aufgestellt (Copyright: emergenCITY / Sascha Mannel)
Ein Prototyp der Litfaßsäule 4.0 wurde am Riegerplatz in Darmstadt aufgestellt (Copyright: emergenCITY / Sascha Mannel)

Verwandte Themen: OOH Medien, DOOH Medien, Litfaßsäule 4.0, Informationsmedien, Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe, Sicherheitsinfrastruktur, öffentlicher Raum, energieautarke Medien, energieautarke Litfaßsäule, Warnmedium, Kommunikationsmedium, Bürgerinformation, Behördenkommunikation, öffentliche Mitteilungen, Kommunikation, Information

Zusammenfassung: Ströer beteiligt sich mit verschiedenen Partnern, darunter das LOEWE-Zentrum emergenCITY und die TU Darmstadt, an dem Projekt "Litfaßsäule 4.0". Der Klassiker der OOH-Medien, die Litfaßsäule, soll zum energieautarken Warnmedium umgerüstet werden und eine flächendeckende Krisen-Kommunikation auch ohne Strom gewährleisten.

Keinen Marketing-Trend mehr verpassen? marketingScout Newsletter

Kategorie(n):

Anzeige Markenfestival 2025