Handelsmarken vs. Markenartikel Netto launcht Eigenmarken-Probierbox als günstiges Testangebot

Die neue (zeitlich befristete) Netto-Probierbox mit 20 Produkten aus dem Netto-Eigenmarken-Sortiment (Bildrechte: Netto Marken-Discount)
30. August 2025 Autor: Redaktion MarketingScout

Eine neue Probierbox von Netto soll Kunden zum Kaufen der Netto-Eigenmarken anregen. Die Box des Marken-Discounters enthält 20 beliebte Produkte aus dem Netto-Eigenmarkensortiment. Sie ist ab sofort online und in allen 4.400 Netto-Filialen per Coupon erhältlich. Die Ersparnis für die Kunden beträgt im Vergleich zu den regulären Einzelpreisen 44 Prozent. Mit der zeitlich befristeten Aktion will Netto den Vertrieb seines Eigenmarken-Sortiments weiter vorantreiben.

Der Marken-Discounter Netto bringt eine neue Probierbox mit einer Auswahl seiner Eigenmarken auf den Markt. Laut Netto bevorzugen mittlerweile über die Hälfte der Deutschen Handels-Eigenmarken, da diese ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis mit hohen Qualitätsstandards kombinieren.

Die Netto-Eigenmarken-Probierbox ist in der Zeit vom 28.08. bis zum 06.09.2025 in der Netto-Vorteilswelt (www.netto-vorteile.de) und in den rund 4.400 Netto-Filialen bundesweit durch Vorlage des entsprechenden Coupons aus dem aktuellen Handzettel erhältlich.

Mit der Aktion möchte Netto wichtige Kaufkriterien der Verbraucher in den Mittelpunkt rücken: attraktive Preise und hohe Produktqualität.

Netto betont, dass die Produkte aus dem Netto-Eigenmarkensortiment strenge Qualitätsanforderungen erfüllen und damit eine verlässliche Alternative zu bekannten Markenartikeln bieten. Dies würden verschiedene Auszeichnungen, etwa durch Stiftung Warentest oder ÖKO-Test, bestätigen.

Die Eigenmarken in der Netto-Eigenmarkenbox stehen exemplarisch für die Netto-Produktpalette, die der Discounter als Eigenmarke herausgibt. In der aktuellen Probierbox befinden sich Kundenlieblinge wie "die herzhafte Lieblings Gulaschsuppe", das "knackige Clarky’s Studentenfutter" sowie der "milde BioBio Haferdrink pur".

Kommentar der Redaktion (mm):

Die Konkurrenz zwischen Markenartiklern und Handelsmarken ist seit etlichen Jahren ein Dauer(reiz)thema im deutschen LEH. Dass der Handel rückwärts integriert und die (Marken-) Produkte, die sich im Handel am besten verkaufen, unter eigenem Label in ähnlicher Form regelmäßig günstiger anbietet, ist ein brisantes (Macht-)Spiel zwischen Handel und Herstellern, das von beiden Seiten schon lange akzeptiert wird (und auch zum Teil forciert wird, da einige Markenartikel-Hersteller auch für den Handel produzieren). Die seltsame Symbiose zwischen Handelsmarken und Markenartikeln ist, kaufpsychologisch bedingt, eine Win-Win-Situation. Die Markenartikler bieten qualitätsbewussten Kunden hochwertige Produkte, die oft werblich intensiv unterstützt und dadurch mit viel Vertrauen belegt werden. Der Handel bietet Kunden eine (in der Regel) günstigere Alternative mit dem Versprechen, eine annähernd gleiche Qualität zu bieten.

Die "Käufer-Psychologie" sorgt dafür, dass beide (Markenartikel und Handelsmarken) nebeneinander bestehen können. Für viele Kunden ist das Vertrauen, das sie in die bekannten Marken setzen, das wichtigste Kaufkriterium. Ein guter Preis ist für sie ebenfalls wichtig, aber nachrangig. Bei preisbewussten Verbrauchern und smarten Schnäppchenjägern ist dies genau umgekehrt. Hier zählt Preis vor Markenversprechen. Durch die unterschiedlichen Motivhierarchien haben beide "Regalnachbarn" (Markenartikel & Handelsmarken) ihre überzeugte Klientel.

Mit der Probierbox will der Marken-Discounter Netto die eher markentreuen Kunden dazu bringen, sich selbst zu vergewissern, dass seine Eigenmarken eine gute Alternative sind. Wir fragen uns: Wann kommt die Probierbox der Markenartikler in den Handel? Wie wird ihr "Vorteil" kommuniziert? Und: Wird diese von den Big Playern im LEH dann auch gelistet? Man darf gespannt sein.

Übrigens müssen alle Produkthersteller und Serviceanbieter, dies sich auf großen Verkaufsplattformen bewegen, "Rückwärtsintegration" auf dem Radar haben. Die Plattform hat i.d.R. die Zahlen auf ihrer Seite – sie kennt die Best Seller und kann diese unter eigenem Label als Alternative anbieten. Der günstigste Preis ist dabei noch nicht mal entscheidend. Da die Handelsplattformen die Hoheit über den Distributionskanal haben, haben sie meist auch den Marketingvorteil (Produktdarstellung, Platzierung, Ranking etc.) auf ihrer Seite. D2C-Strategien, ggf. als Zusammenschluss mehrerer Anbieter, sind eine Möglichkeit, aus dem Dilemma auszusteigen. Die Betroffenen könnten stärker "vorwärtsintegrieren" und ihre eigenen Handelsplattformen etablieren. Dafür braucht es aber viel Geld und Zeit. (…)

Und so geht der sensible "Fight" zwischen Handel / Handelsplattformen und Marken immer weiter. Solange der Wettbewerb besteht und es neben guten & günstigen Handelsmarken auch weiterhin unabhängige Markenhersteller gibt, die die Forschung und Innovationen im jeweiligen Markt i.d.R. maßgeblich vorantreiben, können die Verbraucher zufrieden sein. Auch seitens der Gestalter der Rahmenbedingungen (Politik, Verbände etc.) sollte man dies im Blick haben.

Titelbild: Die neue (zeitlich befristete) Netto-Probierbox mit 20 Produkten aus dem Netto-Eigenmarken-Sortiment (Bildrechte: Netto Marken-Discount)

Die neue (zeitlich befristete) Netto-Probierbox mit 20 Produkten aus dem Netto-Eigenmarken-Sortiment (Bildrechte: Netto Marken-Discount)
Die neue (zeitlich befristete) Netto-Probierbox mit 20 Produkten aus dem Netto-Eigenmarken-Sortiment (Bildrechte: Netto Marken-Discount)

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Zusammenfassung: Handelsmarken vs. Markenartikel – Netto launcht Eigenmarken-Probierbox als günstiges Testangebot. Mit der Probierbox will der Marken-Discounter Netto die eher markentreuen Kunden davon überzeugen, dass seine Eigenmarken eine gute Alternative zu bekannten Markenartikeln sind.

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