Desire-a-Bar Karl Fazer und SEK entlarven Schokolust – Gamifizierte KI-Installation am PoS

Desire-a-Bar Installation von Karl Fazer x SEK im Kamppi Shopping Centre Helsinki (Bildquelle: SEK Finland)
30. September 2025 Autor: Redaktion MarketingScout

Dies ist die erste KI-Installation der Welt, die schokoladenhungrige Menschen erkennt – und belohnt. Die "Desire-a-Bar"-Challenge der finnischen Schokoladenmarke Karl Fazer in Zusammenarbeit mit der Kreativagentur SEK (Part of GREY) erkennt, was Verbraucher beim Shoppen begehren.

Die finnische Schokoladenmarke Karl Fazer hat einen süßen, gleichsam smarten Weg gefunden, die Sehnsüchte ihrer Kunden beim Shoppen zu stillen. Im Herzen von Helsinki, im Kamppi Shopping Centre, steht eine drei Meter hohe Schokoladentafel, die mithilfe von Gesichtserkennung jene Kunden erkennt – und direkt belohnt –, die es wagen, ihrer Schokoladenlust freien Lauf zu lassen.

Die Regeln sind einfach: Man stellt sich vor die gigantische Schokoladentafel-Installation und stellt seinen Blick für ein paar Minuten dem integrierten KI-Tool zur Verfügung. Gerade für die zurückhaltenden Finnen ist dies eine echte Herausforderung, denn öffentlich Gefühle zu zeigen, ist nicht die Norm. Wer mutig genug ist, seinen schokoladenhungrigen Blick zu zeigen, wird von der KI mit einer echten Schokolade belohnt.

Dass die Finnen für ihre zurückhaltende Art bekannt sind, ist laut SEK ein offenes Geheimnis. In einem Land, in dem Schweigen Gold ist, persönlicher Raum heilig und Gefühle meist unter der Oberfläche bleiben, wirkt der Gedanke, intensive Begierde offen zur Schau zu stellen – erst recht in einem belebten Einkaufszentrum – geradezu fremd. Doch genau das verlangt die Desire-a-Bar.

Mit dem Projekt wollen die Marketing-Verantwortlichen von Karl Fazer zeigen, dass ihre Schokoladen das unwiderstehlichste Verlangen überhaupt sind.

"Das Leben ist zu kurz, um sich Genuss auf später aufzuheben", erklärt Niklas Lindroos, Senior Marketing Manager bei Karl Fazer. Und weiter: "Wir wollten die Menschen daran erinnern, dass Schokolade mehr ist als nur eine Nascherei – sie ist ein Moment der Freude, ein Stresslöser und eine Quelle puren Genusses. Die Desire-a-Bar fordert die Finnen auf, aus ihrer Komfortzone auszubrechen und ihre Liebe zu Karl Fazer Schokolade zu zeigen. Durch dieses spielerische Erlebnis, das eine Vielzahl an Emotionen weckt, möchten wir tiefere, langfristige Beziehungen zu unseren Konsumenten aufbauen – über den Moment hinaus."

Das Geheimnis der Desire-a-Bar liegt in ihrer innovativen Anwendung von KI-Technologie. Die kreativen Köpfe hinter dem Projekt, Anna Huttunen und Matilda Mäkinen, beide SEK / Part of GREY, erklären: "Das KI-System wurde darauf trainiert, Gesichtsausdrücke zu analysieren und jene Emotionen zu erkennen, die mit Verlangen verbunden sind – von sehnsüchtigen Blicken bis zu dezenten Lächeln. Es ist, als würde die Schokoladentafel genau wissen, wie sehr du sie willst – und sie belohnt dich dafür, dass du zu deinen Gefühlen stehst. Es ist eine spielerische Art, sich auf emotionaler Ebene mit den Menschen zu verbinden."

Die Teilnehmer der "Desire-a-Bar"-KI-Challenge haben, neben ihrem Direktgewinn, die Chance auf den Hauptgewinn: ein Jahr lang Schokolade gratis, dank spezieller Goldtafeln.

Weitere Informationen zur Technologie und zur Idee gibt es auf der SEK Website unter: https://www.sek.fi/case/desire-a-bar/

Anmerkung der Redaktion (mm):
Bleibt die Frage, ob man in Deutschland eine vergleichbare KI zur Erkennung von Gesichtsausdrücken und Analyse von Emotionen nach aktuellem Stand der Rechtslage problemlos einsetzen dürfte, wenn es sich, wie hier, um eine spielerische Anwendung zu Promotionzwecken (Gratis-Sampling am PoS) handelt, die den Usern bewusst ist?

Die aktuelle Fassung der KI-Verordnung (deutsche Bezeichnung für den gültigen EU AI Act, der auch Finnland betrifft), definiert ein "Emotions-Erkennungssystem" als ein KI-System, das dem Zweck dient, Emotionen oder Absichten natürlicher Personen auf Grundlage ihrer biometrischen Daten zu erkennen oder daraus abzuleiten. Gemäß der KI-VO ist das Inverkehrbringen, die Inbetriebnahme oder die Nutzung solcher Systeme in Arbeitsumgebungen und Bildungseinrichtungen grundsätzlich verboten. Ausnahmen bestehen lediglich für medizinische oder sicherheitsrelevante Zwecke.

Ob eine gamifizierte KI-Installation in einem Einkaufszentrum, die eigentlich ein "Gratis-Sampling-Automat" ist, unter diese Anwendungsfälle fällt, ist nicht eindeutig geklärt.

Gesetzlich geregelt ist: Das Inverkehrbringen, die Inbetriebnahme oder die Verwendung eines KI-Systems, das unterschwellige Techniken, die sich dem Bewusstsein einer Person entziehen, oder absichtlich manipulative oder täuschende Techniken einsetzt, mit dem Ziel oder der Wirkung, das Verhalten einer Person oder einer Personengruppe wesentlich zu beeinflussen, ist verboten. Zudem verboten ist KI zur Emotionserkennung, die eingesetzt wird, um Gefühle und Absichten am Arbeitsplatz oder in Bildungseinrichtungen (z.B. Schulen) zu erkennen oder zu interpretieren.

Diese Umstände sind bei dem vorliegenden Projekt jedoch nicht gegeben. Insofern wäre eine vergleichbare KI-Installation im Sinne der aktuell gültigen KI-VO eher unproblematisch, sofern die Daten der User rechtskonform (gem. DSGVO und anderer Rechte, z.B. Persönlichkeitsrechte) erhoben und verarbeitet werden. Idealerweise werden die erhobenen Daten auch sofort wieder gelöscht, sobald die individuelle User-Aktion abgeschlossen ist.

Anderer Meinung? Schreiben Sie gerne an die Redaktion: redaktion@marketingScout.com

Titelbild: Desire-a-Bar Installation von Karl Fazer x SEK im Kamppi Shopping Centre Helsinki  (Bildquelle: SEK Finland)

Desire-a-Bar Installation von Karl Fazer x SEK im Kamppi Shopping Centre Helsinki  (Bildquelle: SEK Finland)
Desire-a-Bar Installation von Karl Fazer x SEK im Kamppi Shopping Centre Helsinki (Bildquelle: SEK Finland)

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Zusammenfassung: Desire-a-Bar – Die finnische Schokoladenmarke Karl Fazer und die Kreativagentur SEK entlarven die Schokoladenlust von Verbrauchern im Einkaufszentrum. Die gamifizierte KI-Installation arbeitet mit Gesichts- und Emotionserkennung am PoS. Die User werden mit einer Gratis-Schokolade belohnt und haben die Chance auf ein Jahr lang kostenlosen Schokoladen-Nachschub.

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