Eine Marke zeichnet sich immer durch den "M"-Faktor aus – so nennen wir in der Redaktion den magischen Faktor, der einem Produkt das gewisse Etwas in Form eines uniquen, emotionalen (Mehr-) Wertes hinzufügt. Um diesen M-Faktor zu kreieren, braucht man ein paar Zutaten. Zum Beispiel Persönlichkeiten, die das Marken-Gefühl verkörpern und / oder prägnante Situationen, die das Gefühl authentisch transportieren. Wer sich diese ewigen Erfolgsformeln der Markenführung nicht zu Nutze macht, wird immer nur "Produkte" verkaufen, bei denen letztlich der Preis das entscheidende Kaufkriterium ist. Das Mode-Label Hackett London geht einen anderen Weg.
Hackett London ist ein Label für britische Menswear, bekannt für soliden Stil, menschliche Handwerkskunst und Liebe zum Detail. Der Gründer Jeremy Hackett eröffnete 1983 sein erstes Geschäft in der King’s Road in Chelsea – einen Shop für Second-Hand-Mode. Heute verfügt die Marke über mehr als 1.000 Verkaufsstellen auf der ganzen Welt und bietet eine Reihe von Produkten und Dienstleistungen an, die auf Langlebigkeit zielen, darunter Maßanfertigungen und Personal Tailoring. Für den "Emotional Benefit" schickt das Label im Rahmen der neuen Herbst-/Winter-Kampagne Jenson Button mit Matthew Goode unter anderem zum Angeln. Die Kulisse ist die frisch-herbe Natur Schottlands. Das Gefühl: Freiheit, Abenteuer und (– wir trauen es uns kaum zu sagen –) Männlichkeit (im positiven Sinne).
Die neue Hackett London Kampagne ist stark visuell geprägt. Das Storytelling lebt von der spektakulären Natur und den Outdoor-Aktivitäten der bekannten Protagonisten. Der britische Rennfahrer und Formel-1-Weltmeister Jenson Button wird im Rahmen der Kampagne von dem bekannten britischen Schauspieler Matthew Goode begleitet. Zu sehen sind beide in verschiedenen Outdoor-Szenen: Beim Angeln in ruhigen Seen bis hin zu Kartenspielen inmitten weitläufigen Ackerlandes, von der Durchquerung der Moorlandschaften in ihren Fahrzeugen bis hin zum Genießen der atemberaubenden Landschaft. Das Kreativkonzept setzt auf Momente, die ein Gefühl von Ruhe, Kraft, Abenteuer und zeitlosem Stil ausstrahlen.
Branchenübergreifend ist die Marketing-Kommunikation zur Zeit extrem von Nachhaltigkeits- und Digital-Themen geprägt, was den aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen entspricht und den Zeitgeist ausdrückt. Vor diesem Hintergrund scheint sich die Hackett London Kampagne an die Wurzeln starker Markenbotschaften zu erinnern – emotionale, persönliche Mehrwerte, die den Menschen wieder mehr Selbstbewusstein bringen und als Hauptakteure jeglichen Handelns in den Mittelpunkt rücken. Kampagnen, die dieses Selbstwert-Gefühl bedienen, müssen nicht im Widerspruch zu ökologischen oder gesellschaftlichen Zielen stehen. Im Gegenteil: Die bewusst getroffene Entscheidung für eine klassische Mode mit ausgesuchten Materialien und einer auf Langlebigkeit ausgerichteten Produktverarbeitung setzt in der Modebranche den Gegenpol zur wenig nachhaltigen "Fast Fashion".
Die Besinnung auf Wertigkeit, Qualität und Langlebigkeit kann auch für andere Branchen Vorbild sein und einen signifikanten CSR-Beitrag leisten. Dies gilt im übrigen auch für die Kommunikation selbst, wo Budgets sinnvoller eingesetzt werden könnten, wenn die Maßnahmen von vorneweg "resilienter" angelegt würden.
Die neue Hackett London Kampagne ist unter dem Link zu sehen (führt zur Hackett London Website).
Titelbild: Screenshot v. 25.09.2023 der Kampagnen-Website von Hackett London mit den Markenbotschaftern Jenson Button und Matthew Goode

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