Um die neue UBER EATS Kampagne in Frankreich zu verstehen, muss man die Menschen in diesem Lande sehr gut verstehen. Für sie ist es keine Tugend, sich einen Lieferdienst zu bestellen – und sich somit nicht genügend Zeit zum sorgfältigen Einkaufen, Essen etc. zu nehmen. Die neue Kampagne aus dem Hause Buzzman will das schlechte Gewissen lindern.
In Frankreich gehört es zum guten Stil, sich für Kochen, Einkaufen, Essen etc. genügend Zeit zu nehmen und dies zu feiern. Wer keine Zeit dafür hat, gerät schnell in den Verdacht, ein "Kulturbanause" zu sein und den französischen Lebensstil zu missachten. Mit Humor und ein wenig Häme machen sich nun die Markenverantwortlichen von Uber Eats über das schlechte Gewissen her, das sich bei den Menschen einstellt, die den Bringdienst von Uber Eats zwar nutzen, aber dies nicht gerne zugeben. Die Spots zeigen Menschen in Situationen, in denen sie dringend etwas benötigen, weil sie es sich (und anderen) schön machen möchten, aber es ohne den Bringservice nicht schaffen. Die Kreativen von Buzzman, die für die Kampagne verantwortlich zeichnen, schrieben über diese Situationen die beschwichtigende Headline "Uber Eats, ça arrive", was so viel bedeutet wie "Uber Eats, kann passieren."
Im Rahmen der Kampagnen nehmen die Kreativen von Buzzman vor allem die Menschen ins Visier, die behaupten, alles selbst erledigen zu können. Statt sich zu schämen und es zu verleugnen, den Bringservice von Uber in Anspruch nehmen müssen / wollen, appelliert die Kampagne an mehr Selbstbewusstsein und Coolness "Ça arrive – Es gibt keinen Grund, eine große Sache daraus zu machen." Wenn man gute Absichten, aber wenig Zeit hat, kann man dazu stehen, sich helfen zu lassen. Also, warum sich unnötig grämen?
Ging es bei der Uber Eats Kampagne vor einem Jahr noch um den Lieferdienst für Essen ("Let’s talk about food"), so entwickelt sich die Marke nun weiter und bietet den Kund_innen die Möglichkeit, alles zu bestellen, was sie im täglichen Leben brauchen. Von fertigen Mahlzeiten bis hin zu Lebensmitteln, von Hygieneartikeln über Socken bis hin zu Blumensträußen. Die Message: Uber Eats bedient gerne alle Franzosen* mit allem, was sie brauchen – und dies in mehr als 310 französischen Städten. (*Auch wenn diese es nicht gerne zugeben.)
Obwohl das Bestellen von Lieferungen seit Beginn der Pandemie fest in den französischen Gewohnheiten verankert ist, kollidiert diese Gewohnheit oft mit den kulturellen Normen (sich Zeit zum Kochen nehmen, sorgfältig einkaufen, essen gehen etc.). Die Realität eines zunehmend überlasteten Alltags (Zeit- und Energiemangel, geistige Erschöpfung) macht Uber Eats zu einem Verbündeten, der es ermöglicht, sich und andere einfach mit ein paar Klicks zu verwöhnen, so die Botschaft.
Die 360°-Kampagne, die am 5. Juni mit TV-Filmen, TV-Plakaten und kurzen YouTube-Formaten begonnen hat, wird ab dem 27. Juni mit OOH- und DOOH-Plakaten fortgesetzt, die zusätzlich von Social-Media-Maßnahmen unterstützt werden.
Bild / Screenshot (v. 10.06.2022): Uber Eats – Ça arrive* Video (Quelle: Youtube)

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